Projekte

Robotergestützte Cochlea-Implantation

Unsere Forschungsgruppe hat ein robotergestütztes Verfahren der Cochlea-Implantation entwickelt. Durch die Schlüssellochchirurgie ist ein minimalinvasiver und hochpräziser Zugang zum Mittel- und Innenohr möglich. Unsere bildgestützte Operationsplanung erlaubt die genaue Berechnung auf Submillimeter, sodass der grösstmögliche Sicherheitsabstand zu den relevanten anatomischen Strukturen gewahrt werden kann. Mit weiterführenden Forschungsarbeiten zur Standardisierung der Cochlea-Implantate-Chirurgie wollen wir Zeit- und Kosteneinsparungen erzielen und gleichzeitig das Potenzial der Hörergebnisse noch positiver beeinflussen.

Forschungsleiter: Prof. Dr. med. Marco Caversaccio

Video auf der JOVE-Website: Roboter-Cochlea-Implantation für direkten Cochlea-Zugang

Wir demonstrieren in einem Video eine weltweit einzigartige Technik zur Cochlea-Implantation. Der Arbeitsablauf ist umfassend und erfordert eine Schulung, um ein sicheres Verfahren zu gewährleisten. Der Hauptvorteil dieser Technik besteht darin, dass sie einen optimal ausgerichteten, minimalinvasiven Tunnelzugang zum Innenohr ermöglicht.

Link zum Video (Aufnahme: Gianni Pauciello HNO-Klinik Inselspital):
Robotic Cochlear Implantation for Direct Cochlear Access | Protocol (jove.com)

Auditorische Neurowissenschaften (auditory neuroscience)

Unsere Forschungsgruppe untersucht die Funktionsweise der Hörbahn vom Innenohr bis zur Hirnrinde. Dabei suchen wir nach objektiven Biomarkern, welche die Integrität und Funktion des Hörsystems widerspiegeln. Zu diesem Zweck verwenden wir Messmethoden, die Signale an unterschiedlichen Stellen der Hörbahn abgreifen. Im Innenohr selbst arbeiten wir mit Elektrocochleographie, Impedanz-Messungen und elektrisch evozierten Aktionspotentialen. Im Bereich des Hirnstamms wenden wir die Hirnstammaudiometrie an und messen mithilfe der funktionellen Nahinfrarotspektroskopie die Hirnaktivität. Die Identifizierung von Biomarkern ist ein erfolgversprechender Weg, um die Problematik von hörgeschädigten Personen und Hörimplantat-Tragenden besser nachvollziehen zu können und noch bessere Resultate zu erzielen.

Forschungsleiter: Prof. Dr. med. Stefan Weder

Gleichgewichts-Forschung

Unser Labor ist führend in der Erforschung von Gleichgewichtsstörungen, die oft im Zusammenhang mit Hörstörungen auftreten. Die Forschungsgebiete umfassen jegliche Störungen des Innenohrs wie etwa Morbus Menière, aber auch solche des Gleichgewichtsorgans aufgrund von Infektionen und Durchblutungsstörungen. Unser Forscherteam hat neue Tests entwickelt, die zur Früherkennung von Hirnschlägen bei jenen Patientinnen und Patienten beitragen, die unter Schwindel leiden.

Forschungsleiter: Prof. Dr. med. Georgios Mantokoudis

Entwicklung eines neuen Algorithmus für Sprachtests in Störlärm

Sprachtests in Störlärm sind wichtige Messverfahren bei der Abklärung einer Hörstörung und zur Verlaufskontrolle nach Cochlea Implantation oder Hörgeräteversorgung. Die Probanden sollen dabei Worte oder Sätze wiederholen, welche durch Störlärm überlagert sind. Diese Aufgabe kann anstrengend und zeitaufwändig sein. Ein neuer Algorithmus ermöglicht einen kürzeren und angenehmeren Testablauf. Eine detaillierte Beschreibung ist in Englisch verfügbar (Link zur Beschreibung PDF).

(Link: Source-Code)